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Clarissa zu sein …
„Was bedeutet es für dich „Clarissa“ zu sein?“
Oh, auf jeden Fall bedeutet es Lebendigkeit zu bewahren und zu erschaffen. Alle Facetten des Lebens zu erfahren, nach innerer Freiheit zu streben. Zu leuchten – was der Name „Clarissa“ bedeutet, nämlich hell und strahlend zu sein. Auch wichtig: alte Muster aufzulösen und vom „Rennen“ und pausenlosem Tun mehr ins SEIN zu finden.
„Welche Wege oder Tools nutzt du dafür?“
Hauptsächlich den Weg der Kreativität, denn der gibt mir unendlich viel Raum, mich zu finden und auszudrücken – mich zu zeigen. Kreativ kann ich in allem sein und Kreativität unterliegt keinen Regeln – zumindest meistens nicht. Weiterhin nutze ich Yoga für mich und so wie ich Yogaschülerin bin, bin ich auch Yogalehrerin und liebe beide Seiten. Aber ich kann sagen, dass mich das Yogalehrer-Sein mehr erdet, wenn ich anderen Menschen durch Bewegung, Atem und Entspannung zum Wohlfühlen, Lächeln und Dankbarkeit verhelfen kann. Denn was ich hier gebe, kommt vielfach zurück. Zu meinem Weg gehören auch Aufstellungen und diverse Gruppenkurse, um mir meine Themen und Muster anzusehen und mit neuer Lebendigkeit zu „überschreiben“ und die mich in meiner Entwicklung und Erkenntnis wachsen lassen. Lebendig fühle ich mich aber auch beim Musizieren, Singen und Tanzen. Aber auch wenn ich in der Natur bin, durchströmt mich pure Lebendigkeit, Licht und Freiheit.
„Wie sieht dein Weg der Kreativität genau aus, wo lebst du sie am häufigsten aus?“
Wenn ich mich nach Ruhe sehne, widme ich mich dem abstrakten Malen, wo ich Formen zusammenbringe, wie sie aus mir herausfließen oder Mandalas, die mich beruhigen und faszinieren.
In emotional anstrengenden Phasen nutze ich das Schreiben in Gedichten oder in Form von Tagebuch – „Morgenseiten“ genannt. Ich schreibe seit über 15 Jahren Gedichte und liebe es zu reimen, liebe es meinen tiefen Gefühlen Platz zu verschaffen. Früher war dies meine Variante, meine Gefühle zu verarbeiten.
Weiterhin gestalte ich gern diverse Sachen, wie Fotoalben oder bearbeite Holz mit Schnitzwerkzeugen. Auch Makrofotografie dient mir zur Auslebung meiner Kreativität. Hier fasziniert mich, wie nah ich kleine Ausschnitte holen kann und wie wunderschön kleine Details sind.„Welche Yogastile praktizierst Du und welche unterrichtest Du?“
Eingestiegen bin ich mit dem „typischen“ Hatha-Yoga, erstmalig vor etwa sieben Jahren. Hier lernte ich, mich auf meinen Atem zu konzentrieren, mein Körper zu stärken und auch weich werden zu lassen. Es half mir, überhaupt bewusst Zeit mit meinem Körper zu verbringen. Zeitig bekam ich einen Einblick ins Kundalini-Yoga, was mich sehr anzog. Hier praktizierte ich dann zahlreiche Meditationen für 40 Tage oder länger, besuchte ein Retreat und zahlreiche Yogastunden. Ich liebe diese Art, dem Ego zu zeigen, dass wir nicht diese auferlegte Grenze sind, sondern mehr – mehr Licht, mehr Kraft, mehr Freude. Im Hatha- Yoga lernte ich diverse Abläufe und Unterrichtungsarten kennen, da jeder Lehrer seine Persönlichkeit mit rein bringt. Das hat mir den Mut und die Freude gegeben, mich ebenfalls zur Yogalehrerin auszubilden. ICH sein zu dürfen und das verbunden mit meiner „Arbeit“.
„Aus Sicht deiner besten Freundin, wie würdest du dich beschreiben und welche inspirierenden Tipps würdest Du dir mitgeben?
Eine Frau, die ein großes Repertoire hat – hunderte Ideen und hunderte Interessen. Sie darf da gerne mehr ins Vertrauen gehen, weniger Dinge gleichzeitig zu tun, um dafür bei den „wenigeren“ in die Tiefe zu gelangen. Lernen, dass weniger mehr ist und weniger genug ist. Allgemein mehr ins Vertrauen wagen, dass sie genug ist, einfach, weil Sie ist. Eine große Liebensfähigkeit ist vorhanden, Liebe zur Natur, besonders zu den Tieren und Bäumen. Hier kann sie gut den Kontakt zur Mutter Erde herstellen, sich verbunden und geerdet fühlen. Dahin dürfen wir uns alle mehr bewegen – Kräuter sammeln, Blumen bestaunen, anpflanzen, an Bäume lehnen und sie umarmen. Clarissa holt sich viel Dankbarkeit und Wertschätzung über das Yoga. Als Yogaschülerin, wenn sie bei sich ankommt, über den Atem im Körper, spürt sie wieder diese Freude, da sein zu dürfen. Yoga schenkt diese Pause vom Verstand, irgendetwas tun zu müssen. Und noch mehr als Yogalehrerin kommt sie in diesen Genuss, dass das Geben ein Schenken ist – sowohl an die Teilnehmer, als auch an sie selbst. „Gib und dir wird gegeben.“ Diesen Leitsatz darf sie noch mehr mit offenem Herzen in anderen Beziehungen und gegenüber weniger nahen Menschen realisieren. Clarissa ist auf ihrem eigenen Weg, sie sucht sich ihren Platz immer mehr, wo sie ankommen mag: Im Yoga-Bereich. Im Schreiben und der Realisierung ihres Gedichtbands. Beim Musizieren, eigene Variationen zu spielen und singen, neue Mantren zu kreieren…sie braucht Abwechslung und die schafft sie sich immer wieder und bleibt dabei in ihren Bereichen, in denen sie wirken mag. Sie bleibt da und dran. Clarissa hat das „JA“ für sich und ihr Leben immer mehr gefunden.